Trends in der Gebäudedienstleistung 2025: Von mobiler Qualitätskontrolle über digitale Schulungen bis zur intelligenten Wartung
Ein Ausblick von Stefan Kramer, CEO zvoove Recruit & Clean
Die digitale Transformation der Gebäudedienstleistungsbranche schreitet kontinuierlich voran. Wie unsere Branchenstudie zvoove Industry Pulse 2024 zeigt, hat das Thema Digitalisierung für 70 Prozent der befragten Unternehmensvertretenden hohe Priorität. Gleichzeitig sieht sich nur ein Viertel der Betriebe als digital gut aufgestellt. Diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität macht deutlich: Es gibt noch viel Potenzial für digitale Innovationen in unserer Branche.
Besonders spannend ist der Blick auf die Zukunftstechnologien: 84 Prozent der im Industry Pulse befragten Unternehmen sehen Investitionen in Künstliche Intelligenz als sinnvoll an. Auch Robotik wird als wichtiger Trend wahrgenommen – mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) sieht darin eine Chance, dem Fachkräftemangel zu begegnen.
Beim Zukunftsforum Gebäudedienste in Weimar Anfang November 2024 hatte ich die Gelegenheit, mich intensiv mit Branchenexperten über die konkreten Entwicklungen für das kommende Jahr auszutauschen. In den Gesprächen kristallisierten sich neben KI und Robotik drei zentrale Trends heraus:
Trend 1: Echtzeit-Dokumentation revolutioniert das Qualitätsmanagement
Die Zeit der Papierchecklisten neigt sich dem Ende zu. Mobile Geräte ermöglichen heute eine lückenlose Dokumentation der Reinigungsqualität in Echtzeit. Objektleiter können direkt vor Ort Qualitätskontrollen durchführen und diese digital erfassen – inklusive Fotos und detaillierter Bewertungen einzelner Checkpoints wie Schreibtische oder Sanitäranlagen.
Ein Beispiel aus der Praxis: Bei der Reinigung eines Bürokomplexes kann der Objektleiter während seiner Begehung jeden gereinigten Bereich sofort digital bewerten. Über die App dokumentiert er den Zustand von Böden, Oberflächen und sanitären Einrichtungen mit standardisierten Checklisten und Bewertungsskalen. Stößt er auf Mängel, etwa unzureichend gereinigte Fenster, kann er diese fotografisch festhalten und mit Koordinaten versehen. Das System generiert automatisch einen digitalen Qualitätsbericht, der allen Beteiligten sofort zur Verfügung steht.
Diese unmittelbare Dokumentation bringt mehrere Vorteile: Zum einen werden Qualitätsmängel sofort erkannt und können zeitnah behoben werden. Zum anderen entsteht eine aussagekräftige Datenbasis für kontinuierliche Verbesserungen. Die gesammelten Informationen lassen sich analysieren, um Schwachstellen zu identifizieren und die Reinigungsprozesse zu optimieren. Besonders wertvoll ist dabei die Möglichkeit, Trends über längere Zeiträume zu erkennen: Wo treten häufig Qualitätsprobleme auf? Welche Bereiche erfordern besondere Aufmerksamkeit? Die Antworten auf diese Fragen helfen, Ressourcen gezielter einzusetzen und die Kundenzufriedenheit nachhaltig zu steigern.
Trend 2: Digitale Schulungskonzepte auf dem Vormarsch
Die Qualifizierung von Mitarbeitenden wird zunehmend durch mobile Technologien unterstützt. Wie Torsten Kohn, Geschäftsführer der RAL Gütegemeinschaft Gebäudereinigung e.V., in unserem Industry Pulse 2024 treffend bemerkt:
„Auch digitalisierte Learnings wie die gesetzlich vorgeschriebene Erstunterweisung sowie professionelle E-Learnings werden mehr und mehr die unumstößlichen Vorteile einer durchgreifenden Digitalisierung bis zu jedem Reinigungsmitarbeitenden durchdringen lassen.“
In der Zukunft erwarten uns hier wohl weitere spannende Entwicklungen: Denkbar sind interaktive Schulungsvideos direkt in der App bis hin zu AR-gestützten Anleitungen für komplexe Reinigungsaufgaben. Diese digitalen Werkzeuge würden Schulungen flexibler und effizienter machen – ein wichtiger Aspekt angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels in der Branche.
Trend 3: Predictive Maintenance: Vorausschauende Wartung wird Standard
Die vorausschauende Wartung von Reinigungsgeräten und -maschinen entwickelt sich zu einem Schlüsselthema für 2025. Durch die Vernetzung von Reinigungsmaschinen und die systematische Erfassung von Betriebsdaten lassen sich Wartungsbedarfe frühzeitig erkennen. Das verhindert nicht nur kostspielige Ausfälle, sondern optimiert auch die Einsatzplanung der Geräte.
Nehmen wir als Beispiel einen autonomen Reinigungsroboter in einem Einkaufszentrum: Sensoren überwachen kontinuierlich verschiedene Parameter wie Batteriezustand, Füllstand der Reinigungsflüssigkeit, Verschleiß der Bürsten und Betriebstemperatur. Die gesammelten Daten werden in Echtzeit analysiert. Zeichnet sich etwa ab, dass die Saugkraft nachlässt, oder bestimmte Komponenten erhöhten Verschleiß zeigen, plant das System automatisch die nötige Wartung ein – noch bevor es zu einem Ausfall kommt.
Auch bei klassischen Reinigungsgeräten wie Scheuersaugmaschinen oder Hochdruckreinigern macht sich Predictive Maintenance bezahlt. Moderne Geräte sind mit Sensoren ausgestattet, die beispielsweise den Zustand der Filtersysteme überwachen oder erkennen, wenn der Wasserdruck nicht mehr optimal ist. Diese Informationen werden direkt in der Management-Software angezeigt, sodass Wartungsarbeiten präzise geplant werden können.
Besonders interessant wird diese Entwicklung im Zusammenspiel mit der zunehmenden Robotisierung in der Branche. Wie der Industry Pulse 2024 zeigt, setzen bereits 14 Prozent der befragten Unternehmen Roboter beim Saugen ein, 13 Prozent beim Wischen. Diese Zahlen dürften in den kommenden Jahren deutlich steigen. Die automatisierte Reinigung großer Flächen, etwa in Flughäfen oder Messehallen, wird durch intelligente Wartungskonzepte noch zuverlässiger und effizienter. Dabei geht es nicht nur um die Wartung der Reinigungsroboter selbst, sondern auch um die optimale Abstimmung mit anderen Wartungsarbeiten im Gebäude – ein wichtiger Schritt in Richtung ganzheitliches Facility-Management.
Ausblick: Integration ist der Schlüssel
Bei den kommenden Entwicklungen und Trends wird eines immer wichtiger: die nahtlose Integration verschiedener digitaler Lösungen. Eine moderne Gebäudereinigung benötigt keine Insellösungen, sondern durchgängige digitale Prozesse – von der Einsatzplanung über die Qualitätskontrolle bis zur Wartung der eingesetzten Geräte.
Mit fortytools by zvoove arbeiten wir kontinuierlich daran, unseren Kunden genau diese Integration zu bieten. Unser Ziel ist es, die Gebäudedienstleistung Schritt für Schritt digitaler, effizienter und zukunftsfähiger zu machen. Die Trends für 2025 zeigen: Wir sind auf dem richtigen Weg als Unternehmen und als Branche.