Bargeldlos = Frustlos? - Bargeldloses Bezahlen von Handwerksdiensten
Immer mehr Länder versuchen die Bezahlung per Bargeld auf ein Minimum zu beschränken, auch in Deutschland wird immer häufiger bargeldlos bezahlt, auch wenn wir in vielen Bereichen noch etwas im Hintertreffen sind. Für das Handwerk bieten sich ebenfalls sinnvolle Zahlungsalternativen, welche viel Frust ersparen können. Vor allem mit dem Finanzamt…
Immer mehr Kunden greifen auf Zahlungsmethoden, welche den Umgang mit Bargeld ausschließen, zurück. Diese bargeldlosen Transaktionen bieten einige Vorteile, setzen aber auch einige Investition voraus. Während diese Zahlungsformen den direkten Weg über den Fiskus nehmen, müssen bei Barkassen tägliche Kassenberichte und Tagesbestände angelegt werden, die jederzeit einwandfrei vorzulegen sind. Da im Handwerk in den meisten Fällen „auf Rechnung“, also unbar, gearbeitet wird, ist für restliche Bezahlungen der Umstieg von Bar- auf Kartenzahlung (EC, Kredit oder beides) zu empfehlen. Im Umgang mit Kunden, die aus Gewohnheit auf Cash bestehen, sollte entweder über den damit verbundenen Mehraufwand aufgeklärt, oder direkt zur Bezahlung über Rechnung angehalten werden. In der Regel besitzen die meisten Erwachsenen in Deutschland jedoch mindestens eine gültige Karte, wobei sich die Akzeptanz von EC sowie Kreditkarten Sinn macht. Der Ausschluss einer der beiden Kartenformen könnte zu Beschränkungen in der bargeldlosen Abrechnung führen. Auch digitale Dienste wie Google Pay oder Apple Pay (bisher noch nicht in Deutschland verfügbar) versuchen sich auf dem Markt zu etablieren, dies sollte jedoch Thema für einen weiteren Blogbeitrag sein, wenn die Entwicklung auf diesem Feld in Deutschland etwas voranschreitet.
Wie bereits erwähnt, wird durch den Umstieg auch die Möglichkeit eines unangemeldeten Besuchs der Finanzbeamten vermieden, welcher rechtlich jederzeit durchgeführt werden kann und häufig den Kassensturz mit gleichzeitigem Abgleichen des Kassenbuchs beinhaltet. Diese „unangekündigte Kassenschau“ kann äußerst stressig verlaufen, eventuell den Betrieb unterbrechen und im schlimmsten Fall ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen. Ein nachlässig geführtes Kassenbuch kann so zu einer totalen Prüfung der Betriebsbücher führen. Hier sollte man auch den Kontext der verschärften EU-Geldwäschegesetze im Hinterkopf behalten, welche vor allem darauf abzielen, die Zirkulation von Bargeld so weit wie möglich zu drosseln.
Ein weiteres, viel älteres Problem der Bargeldkassen stellt der Diebstahl, eines der ältesten „Gewerbe“ der Menschheit dar. Elektronische Zahlungen bieten weniger Gelegenheit dafür, während Bargeld schnell gestohlen wird oder „abhanden“ kommt. Für den erfolgreichen Umstieg wird der Kauf eines Kartenterminals empfohlen, das z.B. direkt bei der Hausbank erworben werden kann und ohne Zusatz direkt operiert. Eine weiter, günstigere Möglichkeit sind mobile Kartenleser, welche jedoch zwingend ein Mobiltelefon oder einen ähnlichen Zugangspunkt benötigen, um die Zahlungen zu verarbeiten und weiterzugeben.
Selbstverständlich stellt der Schritt komplett bargeldlos zu operieren, aus verschiedenen Gründen, eine Überwindung da. Es handelt sich jedoch vor allem um Gewohnheit, welche keine Begründung gegen eine Modernisierung der Zahlungsmethoden darstellen sollte. Die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen, Bargeld scheint langsam, aber sicher, aus der Mode zu kommen und selbst für kleinere Einkäufe kann auf Kartenzahlung (Firmen bieten sich an) zurückgegriffen werden. In anderen Branchen ist die Umstellung selbstverständlich schwieriger, ein gut geführter Handwerksbetrieb dürfte allerdings wenig Situationen finden, in denen Bargeld unabdingbar ist.
Grundsätzlich gilt die Devise, dass es wichtig ist, sich den modernen Zahlungsweisen zu öffnen und notwendige Investitionen zu tätigen, gerade in der aktuellen Situation in der zunehmend ein bargeldloser Zahlungsverkehr gefordert wird.